
Auf der falschen Seite - Geisterfahrten
Es ist der Albtraum jeder Autofahrerin, jedes Autofahrers:
Der Verkehrsfunk meldet eine Geisterfahrt auf einem Autobahnabschnitt, auf dem man gerade unterwegs ist.
Mit unseren Tipps zeigen wir Ihnen was zu tun ist, wenn Sie in diese Situation kommen. Oder aber, was zu tun ist, wenn Sie selbst versehentlich auf die falsche Fahrbahn geraten sind.
So verhalten Sie sich bei einer Geisterfahrerwarnung richtig:
- Bewahren Sie Ruhe
- Reduzieren Sie die Geschwindigkeit
- Erhöhen Sie den Abstand zum Auto vor Ihnen
- Reihen Sie sich auf den rechten Fahrstreifen ein und überholen Sie nicht
- Bleiben Sie nach Möglichkeit beim nächsten Parkplatz/Rastplatz stehen und warten Sie bis es Entwarnung gibt
Das sollten Sie tun, wenn Sie selbst Geisterfahrerin/-fahrer sind:
- Schalten Sie die Warnblinkanlage und das Abblendlicht ein, damit der Gegenverkehr gewarnt ist
- Halten Sie am nächstgelegenen Fahrbahnrand an
- Ziehen Sie die Warnweste an
- Steigen Sie aus dem Auto und bringen Sie sich hinter der Leitschiene in Sicherheit
- Fahren Sie keinesfalls im Rückwärtsgang zur Auffahrt zurück
- Wenden oder kreuzen Sie keinesfalls die Fahrbahn
Achtung bei Navigationssystemen!
Auch wenn das Navi zum Wenden auffordert, keinesfalls auf der Stelle wenden, sondern bis zur nächsten Anschlussstelle weiter fahren.
Verständigen Sie uns bestenfalls per Notrufsäule. Notrufsäulen sind entlang der Fahrbahn im Abstand von 1,5 Kilometern aufgestellt. Durch die Nutzung der Notrufsäule wird automatisch ermittelt, auf welcher Strecke, in welcher Fahrtrichtung und bei welchem Kilometer Sie sich befinden. Wir melden den Geisterfahrer sofort der Polizei und leiten alle weiteren Maßnahmen ein. Das spart wertvolle Zeit im Ereignisfall.

Geisterfahrer - Wir reagieren umgehend
Eine Geisterfahrerdurchsage im Radio hat wohl jede Fahrzeuglenkerin, jeder Fahrzeuglenker schon einmal gehört. Doch was passiert hinter den Kulissen?
Diese Maßnahmen treffen wir, bis es dann wieder heißt: Geisterfahrerentwarnung.
- Wir alarmieren Polizei und Verkehrsfunk
- Wir aktivieren die Warnhinweise an den Überkopfwegweisern und Wechseltextanzeigen
- Alle Notrufsäulen auf der Strecke blinken
- Unsere Operatorinnen und Operatoren in den Verkehrsleitzentralen beobachten die Geisterfahrt über die Streckenkameras
- Wir schalten umliegende Tunnel auf gelb (=Achtung) oder auf rot (=Tunnel gesperrt)
Erst wenn die Exekutive Entwarnung gibt, deaktivieren wir wieder alle Anzeigen und informieren alle beteiligten Organisationseinheiten und das Radio.
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Geisterfahrer-Warntafeln
Mehr als 400 Geisterfahrer-Warntafeln warnen im Auffahrtsbereich zur Autobahn. -
Sensoren auf der Fahrbahn
Sensoren auf der Fahrbahn schlagen sofort Alarm, wenn sich ein Fahrzeug in die falsche Fahrtrichtung bewegt. -
Geisterfahrer-Sperren
Zwanzig so genannter „Geisterfahrerkrallen“ sind im Boden der Fahrbahn verbaut. Fährt ein Auto falsch auf die Autobahn auf, springt ein Scherengitter mit scharfen Stahlspitzen aus dem Boden heraus und durchstößt die Reifen. So wird die Geisterfahrerin, der Geisterfahrer, noch vor der Fahrt gestoppt. -
Evaluierung von Geisterfahrer-Problemstellen
Problemstellen, von denen verstärkt Geisterfahrten ausgehen, werden ganz genau unter die Lupe genommen. Je nach Bedarf werden Beschilderung, Beleuchtung und Bodenmarkierung angepasst oder bauliche Änderungen (z.B. Einbau von Geisterfahrerkrallen) durchgeführt.
3D-Markierung soll künftig Geisterfahrten verhindern
Mit einem Pilotprojekt testet die ASFINAG eine neue und innovative Maßnahme um Geisterfahrten zu verhindern. Bei der Anschlussstelle Judenburg/Fohnsdorf auf der S 36, am Zubringer zur A 2 bei Mooskirchen, bei der Anschlussstelle der A 2 Feldkirchen bei Graz und bei der Raststation Arnwiesen/Gleisdorf an A 2 werden 3D-Markierungen rund um die Richtungspfeile auf der Fahrbahn und zusätzliche kleine Pfeile aufgebracht.
Diese in Gelb und Rot gehaltenen Markierungen wirken in der richtigen Fahrtrichtung gar nicht. Nähert man sich von der falschen Seite, wirken diese Pfeile „erhaben“, also wie ein am Boden liegendes, aber leicht erhöhtes Hindernis. Die Markierung soll wie eine optische Barriere wirken und dem Lenker oder der Lenkerin klar machen, dass sie in die falsche Fahrtrichtung unterwegs sind.
Der Test im „Echtbetrieb“ soll unter anderem klarerweise die Wirkung zeigen, aber auch die Belastbarkeit. Funktioniert die 3D-Markierung so wie erhofft, ist eine Ausweitung vorgesehen.